Der Schädelberg
Werner Zurfluh
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Viele meinen, nur außerkörperliche Erfahrungen und notfalls luzide Träume seien beachtenswert. Mit der Erzählung des präluziden Traumes (Anm.1) vom Schädelberg möchte ich dieser Meinung ein Erlebnis entgegenhalten, das zumindest zur Vorsicht mahnt. Diese Negativ-Quest (Anm.2) zeigt nämlich ganz deutlich, daß es Dinge gibt, die sich unverfälschter darstellen, wenn das normale Ich-Bewußtsein zurückgestellt und damit gedämpft wird. Dies ist oftmals sogar die einzige Möglichkeit, etwas zur Darstellung zu bringen und einen wichtigen Punkt aufzuzeigen. Vor allem dann, wenn das normale Ich sich mit etwas identifiziert hat bzw. eine Einstellung einnimmt, die kaum offen für anderes ist. Es muß dann sozusagen gezwungenermaßen in seiner Bewußtheit eingeschränkt werden.

19. Mai 1970
..... Man kommt zu mir, um mich zu bitten, ein neues Pferd zu holen. Die Wahl fiel auf mich, weil es mir gelungen war, andere Missionen, bei denen es um relativ heikle Aufgaben ging, erfolgreich zum Abschluß zu bringen. Deshalb scheine ich auch jetzt die geeignete Person zu sein. Maßgebend für den Erfolg ist jedoch weniger meine Person gewesen als vielmehr eine rote Offiziersmütze mit zwei breiten gelben Streifen und einem gelben "Lorbeerkranz"! Diese Mütze verhalf mir bei heiklen Operationen immer zu großem Respekt und beschleunigte die Handlungen der daran Beteiligten stark. Man hat mich wegen der Mütze sogar "Oberleutnant" genannt!

Jetzt ist das Käppi hinter Glas an der Wand über einem Bild aufgehängt. Ich nehme es herunter und setze es auf - und identifiziere mich damit ganz bewußt mit der Kopfbedeckung. Anschließend breche ich auf und mache mich auf den langen Weg.

Die Gegend wird unfreundlicher und düsterer. Schließlich säumen ockerfarbene Häuser eine steinige Straße. Und bei jedem Schritt wird Staub aufgewirbelt. Nach einiger Zeit ragt vor mir ein Dom auf, welcher die Straße abschließt. Hohe Mauern grenzen an das Gebäude an und machen die Weg zu einer Sackgasse. Um weiterzukommen, muß also die große Kirche betreten werden. Das tue ich denn auch. Das Gebäude ist - wie zu vermuten war - "durchgängig". Durch das Hauptportal geht es hinein, durch den Mittelgang bis zu der Stelle, wo normalerweise ein Altar steht, laufe ich nach vorne. Hier gibt es eine kleinere Pforte, durch welche die andere, rückwärtige Seite der Kirche erreicht werden kann.

Ich komme in eine sehr einsame, ockerfarbenen Einöde, in der kein Vogel jauchzt, keine Grille zirpt und kein einziger Sonnenstrahl jemals rein und ungetrübt von Staub auf die Erde fällt. Die hügelige Landschaft wirkt außerordentlich bedrückend.
"Und an diesem Ort soll das neue Pferd gefunden werden!?" frage ich mich ungläubig.
In weiten Schlaufen windet sich die Landstraße um die Hügel. Es ist kein Baum und kein Strauch zu sehen. Nirgendwo sprießt auch nur der kleinste Grashalm. Alles ist völlig kahl, wüst, staubig und leer.

Die Gegend lastet schwer auf mein Gemüt, doch nach einer endlos scheinenden Zeit ist endlich auf der rechten Straßenseite ein Haus zu sehen, aus dem ein Mann von etwa 50 Jahren herauskommt. Kaum habe ich ihn erreicht, fragt er mich in unwirschem Tone:
"Was willst du?"
Er sieht zwar meine Offiziersmütze, aber er achtet meine Rang überhaupt nicht. Auch wenn er keine Kopfbedeckung trägt, ist sogleich zu bemerken, daß er wesentlich höher einzustufen ist.
Irgendwie bin ich aufgrund dieser unerwarteten Begegnung derart verwirrt, daß ich nicht mehr weiß, weshalb ich hergekommen bin.

Das scheint jetzt aber so oder so keine Rolle mehr zu spielen, denn mir wird aufgetragen, einen Hügel zwischen dem Haus und der großen Kirche abzutragen, der rechts von der Straße sich auftürmt. Ich beginne zu schaufeln und erkenne plötzlich voller Entsetzen, daß ein Berg von Schädeln, eingebettet in Erde, an der Stelle aufragt, wo vordem das Haus gestanden hat. Ich halte inne und sehe, daß auch der Hügel, auf dem ich stehe und an dem der Mann schaufelt, zum größten Teil aus Schädeln besteht. Immer mehr der knöchernen Gebilde kommen zum Vorschein. Ein weiterer Schädelberg!

Doch ohne besondere Achtung vor den Verstorbenen zu zeigen, wirft der Mann die Knochen in einem weiten Bogen über seine Schulter auf den anderen Hügel aus Schädeln. Ginge es nach mir, dann würden diese Schädel sorgfältiger und mit einer gewissen Ehrfurcht vor den Toten behandelt. Schließlich weiß man nie! Auch Tote können sich rächen!
Tatsächlich - schon poltert und rumpelt der Hügel - ein Ruck geht durch den Schädelberg, bei dem die Knochen unheimlich knirschen und knacken. Und bei jedem weiteren Umschaufeln zucken Hunderte, ja Tausende von Schädeln ein bißchen weiter aus der Erde heraus. Und wieder wirft der Mann achtlos einen Schädel auf den anderen Haufen - und wieder rücken alle Schädel etwas weiter vor. Immer mehr Schädelkapseln mit hohlen, schwarzen Augen kommen zum Vorschein.

Ich denke, es wäre wohl das Beste, schnell den Rückzug anzutreten, bevor es zu spät ist. Aber bereits liegt quer über der Straße ein hoher Schädelberg, der den Rückweg versperrt. Mindestens drei Meter ragt er auf und ist teilweise mit Erde bedeckt. Die ockerfarbenen Schädel suchen zuckend die Erdkrumen abzuschütteln, die sie umhüllen und bedecken. Trotz der Angst und dem Ekel klettere ich über diesen Hügel. Unter mir knirschen und bewegen sich die Knochen. Schnell springe ich auf der anderen Seite vom Schädelberg hinunter und renne zur Kirche - ohne innezuhalten durch diese hindurch und auf den Vorplatz hinaus.

In der bangen Gewißheit, daß mittlerweile aus den Schädeln eine mächtige Armee entstanden ist, die bald den Dom als Durchgang benutzen und auf die diesseitige Welt losstürmen wird, um diese zu erobern, beginne ich, den Abwehrkampf zu organisieren. Schnell ist eine Kompanie uniformierter Frauen aufgestellt. Sie sind mit Gewehren, auf welche lange Bajonette aufgepflanzt sind, bewaffnet und stehen wohl geordnet parat, den Feind zu empfangen. Links der Straße stehen viele weibliche und männliche Zivilisten und auch Soldaten, welche der Dinge harren, die da kommen sollen.

Ich selber habe ein Langgewehr und stehe ganz alleine zwischen den beiden Menschenmassen.

Da!

Die Armee der Toten, angeführt von dem 50 jährigen Mann, quillt aus der Kirche auf die Straße! Auf mein Kommando feuern die Frauen - die erste Welle der Angreifer stürzt zu Boden und windet sich im Staub. Ich selber erschiesse deren Anführer. Die führerlos gewordenen Skelette, die hohe Verluste erlitten haben, müssen sich hinter die Kirche zurückziehen. Der Angriff ist abgewehrt!

Ich laufe dann unverrichteter Dinge den langen Weg, den ich gekommen bin, wieder zurück. Nach mehreren Tagen komme ich zum Wald in der Nähe unseres Dorfes. Es ist stockdunkel! Ich kann die Hand vor meinen Augen nicht einmal sehen. Plötzlich ist ein Lichtschimmer durch die Bäume zu erkennen und ein lustiges Stimmengewirr erschallt. Die Dorfbewohner feiern offensichtlich ein kleines Fest. Zuerst will ich auch hingehen, bin jedoch zu müde und beschließe, gleich zu meinem Haus zu gehen.

Wegen der totalen Dunkelheit sehe ich das Loch vor der Brücke nicht und falle hinunter und bleibe im Schlamm stecken - und ersaufe beinahe darin. Bevor mich die schlammige Masse jedoch verschlingt, stoße ich auf festen Grund. Aber aus eigener Kraft ist kein Entkommen, weshalb ich laut in den Wald hinausrufe:
~Chir.... "
Die feiernden Dorfbewohner hören mich zum Glück, kommen her und ziehen mich aus dem Loch. Dann führen sie mich zum Festplatz und zeigen mir Zeichnungen von Schizophrenen und Normalen.


Kommentar:
Damals hatte ich im Alltag auch bei stärkster Sonneneinstrahlung keine Mütze oder gar einen Hut als Kopfbedeckung auf. Manchmal gab ich mich bewußt affektbetont, was die Handlungen des Gegenübers stets etwas beschleunigte und mir auch Respekt verschaffte (ich setzte mir also die Offiziersmütze auf). Das mochte im Kontakt mit Schülern vielleicht hilfreich sein, war aber nicht Ausdruck einer natürlichen Autorität, sondern einer institutionalisierten, also kollektiven. Diese im Alltag zum Teil gerechtfertigte Machtposition (Lehrer) wurde bei diesem Traum-Auftrag übernommen, obwohl es sich nicht um die Alltagsebene handelte, sondern um einen anderweltlichen Bereich (Traumebene, Unbewußtes). Hier schlug jedoch die Identität mit einer militärischer Einstellung fehl! Das "Unbewußte" war - wie die Wildnis - kein Bereich, der erobert und unterworfen werden konnte und mußte!

Das Pferd, das hätte geholt werden sollen, kann als Symbol Gottes bzw. als Vital-Dynamik des Unbewußten (Temperament, natürlicher Affekt) aufgefaßt werden. Wotan ist beispielsweise der Gott der Ekstase und Hingerissenheit. Das Roß Pegasus reißt den Dichter mit sich fort.

Nun suchte ich das Roß hinter der Kirche, d.h. wohl am falschen Ort. Irgendwie hatte ich damals immer noch eine falsche Meinung bezüglich der Kirche (ich bin streng katholisch erzogen worden) und meinte, in und vor allem hinter der Institution "Kirche" mit ihrer Konfessionalität sei ein religiöses und mystisches Prinzip verborgen. Dieses versuchte ich nun in Gestalt des Pferdes zu erschließen, wobei ich illegitim mittels eine "Machtkäppis" vorging - also mit der falschen Einstellung, nämlich mit einer Führerrolle, die mir gar nicht zukam und die hier keineswegs am Platze war.

Zudem hätte ich unbedingt bedenken müssen, daß es ein Kollektiv ist, welches von mir ein Roß forderte. Aber naiv und ehrgeizig übernahm ich den Auftrag und ging auf die Suchfahrt (die Quest). Heute würde ich sagen, daß dieses Ansinnen im Rahmen der Ausbildung zum Psychotherapeuten an mich herangetragen worden sein könnte. Psychotherapie hat aber allzu oft eine ausschließlich gesellschaftsstabilisierende Funktion. Das mag bei Naturvölkern durchaus angebracht sein. Aber nicht unbedingt bei uns, die wir in einer Gesellschaft leben, die - gelinde gesagt - aus dem Gleichgewicht geraten ist und die Beziehung zum Natürlichen verloren hat.

Und was das Religiöse (und damit die Rückverbindung zur Natur) angeht, bietet die christliche Kirche mit ihrem "Macht euch die Erde untertan!" auch keinen passablen Weg - auch wenn sie am Ende der Straße steht und den Durchgang zu einem wildnisartigen Bereich darstellt. Ich mußte den Ort des Konfessionellen durchschreiten, aber dahinter war es öde, leer und wüstenartig - und überall gab es Berge von Leichen. Von diesen waren zwar nur noch die Schädel vorhanden, aber auch das hätte für mich ein Hinweis auf die Schädelstätten sein können - und damit auf die vielen - aufgrund des Machtanspruches der Kirche - Getöteten. Zwar werden diese Ermordeten (es sind z.B. Millionen von Sklaven und Indianern) immer nur versteckt, aber hier beginnen sie sich zu regen und verlangen schließlich eine bewußte Auseinandersetzung!

Bei den Eskimos gibt es die Vorstellung, daß die Toten unter dem Meer im Totenreich in Form von Schädeln leben und sehr gefährlich sind. Aber auch die von den Christen Getöteten sind nicht einfach nur auf ewige Zeiten hinter der Kirche verscharrt und zum Schweigen verdammt. Wer - auch mit einer falschen Einstellung - hinter das Kirchengebäude geht und schaut, wird sie sehen und die Stille der Schädelstätte stören!

Bei diesem Versuch, ein Pferd zu holen, handelt es sich - gemäß Auffassung der Tiefenpsychologie - um eine schiefgegangene Heldenquest, wie sie auch in gewissen Märchen angetroffen werden kann. In solchen Märchen wird die ganze Quest zwar gemacht, aber auf dem Heimweg schläft der Held ein und erleidet somit ein "abaissement du niveau mental". Damit verliert er alles, was erreicht wurde. Aber hier geht es um etwas anderes, denn ich schlafe ja nicht ein, sondern kehre zurück - und organisiere sogar eine Abwehr, ohne dabei vor der Militarisierung des Weiblichen zurückzuschrecken. Die Frau wird unbesehen mit dem Männlichen identifiziert - sozusagen als letzte Ausflucht. Dies ist nicht nur ein persönliches Problem, das meine eigene Gefühlssphäre betrifft, sondern auch ein kollektives, denn etwas in dieser Art geschieht manchmal im Zusammenhang mit der Emanzipation der Frau!

Tiefenpsychologisch gesehen mag das Unbewußte der Ort sein, wo der große Schatz im Verlauf eines Individuationsprozesses gefunden werden kann. Und es ist gemäß einer solchen Betrachtunsweise illegitim, ins Unbewußte zu gehen, wenn es den Aspekt eines Totenreiches annimmt. Aber auch wenn bei den "Primitiven" das Unbewußte meist negativ ist und der Held stirbt, haben die "Zivilisierten" die dunkle Nachtmeerfahrt anzutreten. Zu viel ist von den Weißen bereits zerstört worden. Sie können es sich überhaupt nicht mehr leisten, nicht in das von ihnen größtenteils selbst geschaffene Totenreich hineinzugehen und sich dort mit den Schädelbergen auseinanderzusetzen, die sich seit Jahrhunderten angesammelt haben. Zu groß ist die Schuld! Deswegen muß auch ich als unbedeutendes Mitglied dieser Gesellschaft in diese schreckliche Einöde hineingehen. Es ist zwar das Kollektive in der Symbolik dieses Traumes, welches negative Auswirkungen zeitigt, aber es betrifft mich eben auch ganz persönlich, denn ich lebe in einer Welt, die keine Rücksicht auf die Umwelt und die Andersartigen nimmt.

Der Herr der Unterwelt in Gestalt eines 50 jährigen Mannes ist der Betreuer des Gottesackers. Er ist unwirsch, denn ich habe als der Träumer keine Berufung, sein Reich zu betreten. Er wird also zu einer negativen Geistfigur, denn das Bewußtsein in Gestalt von mir selber ist nicht adäquat. Aber wie sollte es auch! Ich hatte damals (1970) nie wirklich konsequent bedacht, was alles die Gesellschaft, in der ich seit 1945 lebte, allein seit etwa 1914 verbrochen hat. Kaum erstaunlich also, daß der Geist irgendwie teuflisch wird und die Schädel provoziert werden. Es wird mir aufgetragen, einen Hügel abzutragen. Das tue ich denn auch - und es ist keineswegs eine illegitime Bearbeitung des unbewußten Materials, wie mir das in der Schulanalyse gesagt worden ist - mit dem warnenden Hinweis, daß bei Ausbruch einer Psychose sich ein Psychotiker intensiv mit dem Unbewußten auseinandersetze. Auch ist es unangebracht, zu meinen, daß das Unbewußte nicht angenommen werden muß, wenn es sich - wie hier - in einer schlechten Form präsentiert. Das Problem liegt woanders! Aber die soziale Dimension wurde in der schulanalytischen Besprechung dieses Traumgeschehens nicht erkannt - auch von mir nicht.

Nach der vorerst erfolgreichen Abwehr des Totenheeres mittels "kollektiver Gepflogenheiten" kehre ich zurück in einen überschaubaren dörflichen Bereich, in dem typischerweise gefestet wird. Angesichts der begangenen und weiterhin andauernden Greueltaten bestünde eigentlich kein Grund zum Festen. Vielleicht dämmert mir irgendwie diese Einsicht - und deshalb will ich über die Brücke direkt zurück in mein Heim, falle aber in ein mit Schlamm gefülltes Loch und komme fast um. Dieses Loch ist ein sogenannter Komplex, der beinahe schon persönlich ist. Aber eben nur beinahe, denn er ist ganz in der Nähe meines Heimes, also meiner persönlichen psychischen Struktur, gehört aber nicht zu meinem Grund und Boden. Fatalerweise ist es auch in meiner näheren Umgebung stockdunkel. Aber das ist bzw. war echt mein Problem, denn es lag an mir, wenigstens die nähere Umgebung zu erhellen, d.h. bewußt zu machen.

Nun rufe ich aus dem Loch: "Chir..."
Dieser Ruf hat einerseits mit dem "Kyrie eleison" und andererseits mit "Chirurgie" zu tun. Wichtig ist tatsächlich beides: Einerseits das "Herr, erbarme Dich unser!", denn es ist dringendst nötig, daß uns unsere Schuld vergeben wird. Andererseits aber auch das analytisch-chirurgische Aufschneiden der eiterigen Ansammlungen, damit wir uns der kollektiven und persönlichen Schuld bewußt werden können. Die Bewohner des Dorfes zeigen mir Zeichnungen von psychisch Kranken. Auf diese Weise wird mir wohl mit der Zeit klar, wie sich das Abnormale ausdrückt und zum Normalen verhält. Diese Beziehung ist sehr komplex, zumal das Normale oft abnormal ist, während das sogenannte Abnormale tiefste Menschlichkeit ausdrückt.

Beispielsweise hatte ich beim Bedenken dieses präluziden Traumes herauszufinden, WER es letzten Endes ist, der bestimmt, WANN und WIE ins "Unbewußte" gegangen werden soll und kann. Ich mußte also lernen, mich nicht mehr um eine offiziellen Bestätigung durch eine tiefenpsychologische Schule zu bemühen, sondern eine Einstellung zu gewinnen, die eine BEGEGNUNG mit dem Anderweltlichen ermöglicht, bei der auch die Schuldfrage gestellt werden konnte!


Anmerkungen

Anm.1: Der praeluzide Traum ist meines Erachtens die häufigste Art des Träumens. Denn in einem Traum haben man und frau meistens eine vage Ahnung von ihrem Zustand. Die Träumer und Träumerinnen erinnern sich auch an gewisse Dinge, sind aber unfähig, sie in einen Gesamtzusammenhang einzuordnen. Sie bleiben irgendwie sich selbst, ohne sich ihrer Identität ganz gewiß zu sein. Es ist ein Schweben zwischen den Welten, eine Heimatlosigkeit ohne feste Anhaltspunkte, ein blindes Herumtasten in einer fremden Wirklichkeit. Die Antwort scheint auf der Zunge zu liegen, aber die Worte sind unauffindbar. Das praeluzide Ich sucht, aber es weiß nicht, wonach. Es ist unzufrieden - und weiß nicht, weshalb. Das geringste Aha-Erlebnis würde genügen, um die Wende zur Luzidität herbeizuführen.
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Anm.2: Quest = abenteurliche Suchfahrt. Sie wird z.B. von Märchenhelden weiblichen und männlichen Geschlechts unternommen zwecks Erlösung und/oder Errettung. Meist gelingt die Suchfahrt, doch manchmal scheitert sie, was 'negative Quest' genannt werden kann.
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