Theorie
und Praxis für Anfänger
© von Dominik Zaar |
Dominik Zaar im September 1996
Anfangen möchte ich, etwas darüber zu sagen, welche Erwartungen und Hoffnungen meistens mit der Außerkörperlichkeit verbunden werden und dem, was dann schließlich Realität ist. Dazu werde ich auch von meinen eigenen gemachten Erfahrungen berichten. Ich hoffe das es von Interesse ist.
Zu Beginn, d. h. wenn noch keine eigene außerkörperliche Erfahrung gemacht wurde, wird meist davon ausgegangen, daß die Außerkörperlichkeit immer sehr spektakulär sei und immer sehr aufregende Erlebnisse gemacht würden. Das hatte ich, als ich damit angefangen habe, auch gedacht und war dann, nachdem ich meine ersten 'Austritte' hatte, total enttäuscht, weil meine Erwartungen bei weitem nicht erfüllt wurden. Ich hatte zuvor immer nur von spektakulären und aufregenden OOBEs (Out Of Body Experiences) gelesen und wollte dann einfach nicht wahr haben, was ich selbst erlebt hatte.
Später habe ich mich mit anderen darüber unterhalten und mußte feststellen, daß es ihnen genauso erging wie mir, und daß spektakuläre OOBEs eher die Ausnahme sind und nicht, wie ich immer angenommen hatte, die Regel. Vor allem nicht zu Beginn.
Was ich mit wenig spektakulär meine, möchte ich kurz mit einer typischen Außerkörperlichkeit veranschaulichen, wie ich sie schon einige Male erlebt habe:
"Ich habe es geschafft, geistig wach zu bleiben, während mein Körper langsam immer tiefer eingeschlafen ist. Ich bin bei klarstem Bewußtsein und weiß aus Erfahrung, daß ich mich jetzt aus meinem physischen Körper erheben kann und dann außerkörperlich bin.
Ich stehe also langsam auf und stelle mich vorsichtig auf die Beine. Ich sehe überhaupt nichts und hoffe, daß es besser wird, wenn ich mich ein paar Meter von meinem Körper weg bewege. Ich laufe langsam vorwärts und halte meine Hände vor mein Gesicht, um nicht irgendwo anzustoßen. Nach einiger Zeit sehe ich immer noch absolut nichts und bekomme außerdem zusätzlich Angst, nicht wieder in meinen Körper zurückkehren zu können. Diese Angst wird dadurch, daß ich absolut nicht sehen kann, immer stärker, und auf einmal wache ich wieder in meinem physischen Körper auf."
Zuvor hatte ich mir z.B. niemals über das Sehen im außerkörperlichen Zustand auch nur einen Gedanken gemacht, da ich es für selbstverständlich hielt. Genauso wenig hätte ich jemals gedacht, daß ich im außerkörperlichen Zustand Angst bekommen könnte oder es für mich schwierig sein würde, für längere Zeit 'draußen' zu bleiben. Ich hatte niemals zuvor von solchen Schwierigkeiten gelesen oder gehört und deshalb auch mit solchen Problemen absolut nicht gerechnet.
Es ist aber eigentlich klar, das nur die Bücher verkauft und gelesen werden, die von sensationellen und spektakulären außerkörperlichen Erfahrungen berichten. Zwischen der Theorie und der Praxis besteht aber, wie so oft, ein großer Unterschied.
Außerdem hatte ich damals angenommen, daß es nicht so schwierig sein könnte, selbst den Körper zu verlassen, und war fest davon überzeugt, daß es bloß der richtigen Motivation und insbesondere einer richtigen Technik bedürfte. Ich mußte später allerdings einsehen, daß ich mir auch davon eine falsche Vorstellung gemacht hatte, und möchte gleich einmal vorweg nehmen, daß es DIE Technik, eine außerkörperliche Erfahrung zu machen nach einem immer funktionierenden Muster bzw. Schema nicht gibt.
Eines meiner ersten Bücher, das ich mir gekauft hatte, war "Der Mann mit den zwei Leben", von Robert A. Monroe. Ich hatte schon zuvor einiges über das Buch gelesen, unter anderem auch davon, daß eine Technik beschrieben wird, mit der es angeblich schon einige Leute geschafft haben, ihren eigenen Körper zu verlassen.
Ich habe damals den Fehler gemacht und gedacht, daß wenn ich mich an exakt das halte, was Monroe dort geschrieben hat, diese Technik auch in meinem Fall funktionieren müßte, und nahm deshalb alles, was dort stand, absolut wörtlich. Ich machte mir darüber Gedanken, in welchem Winkel ich den Punkt über meiner Stirn visualisieren sollte oder dem, wie groß und in welcher Farbe ich mir diesen Punkt vorstellen sollte. Ich zerbrach mir über solche Kleinigkeiten tagelang den Kopf und hatte letzen Endes trotzdem keinerlei Erfolge.
Im Nachhinein, kann ich darüber bloß den Kopf schütteln und feststellen, wie naiv und unwissend ich damals gewesen bin. Ich hatte mich an Kleinigkeiten festgemacht und somit das eigentliche Ziel völlig aus den Augen verloren. - Inzwischen bin ich sogar der Überzeugung, daß die meisten Techniken von dem eigentlichen Ziel, körperlich einzuschlafen aber dabei geistig wach zu bleiben, ablenken und deshalb meiner Meinung nach auch nicht besonders förderlich sind.
Außerdem hatte ich in dem Buch noch davon gelesen, daß es besser wäre, wenn man auf dem Rücken liegt und dabei mit dem Kopf nach Norden zeigt. Des weiteren wurde geraten, daß zuvor alle metallischen Gegenstände wie z.B. Uhren, Ringe etc. entfernt werden sollten, da es sonst eventuell zu Schwierigkeiten kommen könnte.
Nachdem ich das gelesen hatte, schlief ich fast nur noch auf dem Rücken, obwohl ich normalerweise auf dem Bauch schlafe, entfernte zuvor stets alle metallischen Gegenstände von meinem Körper und stellte sogar mein Bett in die Nord- Südlage um.
Heute weiß ich, daß es auf all diese Sachen überhaupt nicht ankommt, und daß ich es mir damit bloß noch komplizierter gemacht hatte, als es ohnehin schon war! Die meisten Erfolge erziele ich z.B., wenn ich auf dem Bauch liege, wobei es völlig egal ist, ob ich mit dem Kopf nach Norden zeige oder vorher alle metallischen Gegenstände entfernt habe.
Gerade aus diesen Gründen sollte nicht der Fehler begangen werden, alles gleich zu glauben oder gar wörtlich zu nehmen, was dazu geschrieben wird (z.B. bei Monroe). Insbesondere als 'Anfänger', wenn noch nicht mit den eigenen Erfahrungen verglichen werden kann, ist es unmöglich, das Gelesene beurteilen zu können.
Deshalb ist es auch am Besten, sich in vielen verschiedenen Büchern zu informieren, und immer auch etwas kritisch zu sein. Wer aber den Fehler macht und sich mit einem Buch zufrieden gibt und glaubt, nun alles darüber zu wissen, ist wirklich selber schuld.
Selbstverständlich ist es aber immer noch am allerbesten, den Sachen stets selbst auf den Grund zu gehen!
Wer außerdem davon ausgeht, ohne großen Einsatz oder einmal auf die Schnelle eine außerkörperliche Erfahrung zu machen, der täuscht sich gewaltig. Es bedarf einer großen Ausdauer und eines eisernen Willens, um so lange durchzuhalten, bis einmal die ersten Erfahrungen gemacht werden.
Wahrscheinlich ist es gerade das absolute, unbedingte Verlangen danach, eine außerkörperliche Erfahrung zu machen, welche die eigentliche treibende Kraft darstellt und dann schließlich auch zum Erfolg führt.
Bis ich z.B. damals meine ersten Erfahrungen machte, waren einige Monate vergeblicher Bemühungen ins Land gezogen. Ich war zeitweise ziemlich frustriert, da ich wirklich absolut motiviert war, aber Nacht für Nacht einfach nichts passierte. Wenn ich damals nicht so ehrgeizig gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich schon nach ein paar Wochen das Handtuch geworfen und würde diese Zeilen hier jetzt nicht schreiben.
Das war's, was ich dazu loswerden wollte.
Es war mir einfach wichtig, etwas darüber zu schreiben, mit welcher Vorstellungs- und Erwartungshaltung doch die meisten an das Thema herangehen und dem, was dann Realität ist. Insbesondere in Bezug auf die Außerkörperlichkeit sind gerade alle diejenigen, die damit noch keine eigene Erfahrung haben, besonders leicht- und blauäugig! Außerdem hoffe ich natürlich, daß aus meinen Fehlern gelernt werden kann.
Wer sich von alle dem nicht hat abschrecken lassen, dem möchte ich jetzt ein paar Bücher empfehlen, die sich ausschließlich mit der Außerkörperlichkeit beschäftigen.
Zwar gibt es mittlerweile ziemlich viele Bücher und Texte (auch hier im Internet) zu diesem Thema, vieles davon ist allerdings meiner Meinung nach nicht besonders wertvoll. Ich persönlich glaube, daß die beste und objektivste Literatur dazu immer noch die ist, welche sich als erste mit diesem Phänomen beschäftigt hat, da die Autoren damals noch nicht irgendwo anders abschreiben und Dinge einfach hätten übernehmen können. Außerdem wurden sie durch ihre Bücher damals auch noch nicht bekannt oder haben daran viel Geld verdient.
Deshalb möchte ich kurz die 3 Bücher vorstellen, die inzwischen Klassiker sind und ich ruhigen Gewissen empfehlen kann. Es gibt, wie schon gesagt, natürlich noch eine Vielzahl anderer und neuerer Literatur, es ist aber auf keinen Fall ein Fehler, sich eines dieser Bücher zu kaufen.
"Die Aussendung des
Astralkörpers", von Sylvan Muldoon & Hereward
Carrington
Dieses Buch ist der Klassiker
schlechthin. Außerdem eines der wenigen Bücher, die in deutscher
Sprache erhältlich sind. Der Autor versucht dem Leser wirklich fast alles
zu erklären. Gerade deshalb ist besonders allen Einsteigern sehr zu
empfehlen. Kein anderes Buch bietet eine derartige Fülle von Informationen
und geht derart ins Detail. Ein absolutes Muß!
"Astral Projection - A
record of out-of-the-body experiences", von Oliver Fox
Auch eines der wenigen
Klassiker. Neben dem Buch von Muldoon eines der ersten Bücher, die sich
damit beschäftigt haben. Dieses Buch bietet zwar nicht die Fülle von
Informationen, ist dafür aber persönlicher geschrieben. Das Buch ist,
wie die meisten, nur in englischer Sprache erhältlich.
"Practical Astral
Projection", von Marcel Louis Forhan (Yram)
Yram, war ein französischer
Okkultist, der es wie Fox und Muldoon gelernt hatte, seinen Körper zu
verlassen. Obwohl auch eines der ersten Bücher dazu, ist das Buch und auch
der Autor nicht so bekannt geworden. Auch nur in englischer Sprache erhältlich.
Es gibt leider nur wenige Bücher von deutschsprachigen Autoren, allerdings sind diese wenigen Bücher durchaus lesenswert und interessant.
Fischer,
Reinhard: "Raumfahrt der Seele", H. Bauer Verlag. 1975
Lischka,
Alfred: "Erlebnisse jenseits der Schwelle", Ansata Verlag. 1979
Waelti,
Ernst: "Der dritte Kreis des Wissens", Ansata Verlag. 1983
Zurfluh,
Werner: "Quellen der Nacht", Ansata Verlag. 1983
Wer primär auf der Suche nach einem Buch ist, das sich ausschließlich mit den bekannten Techniken und Methoden beschäftigt, eine außerkörperliche Erfahrung zu machen, wird mit dem unten erwähnten Buch sehr zufrieden sein. Dieses Buch stellt alle bekannten Techniken und Methoden ausführlich und detailliert vor und ist diesbezüglich wohl das Beste, was es zu kaufen gibt. Hätte ich damals von diesem Buch gewußt, wäre mir viel Zeit und Geld mit der Suche nach den Techniken in diversen anderen Büchern erspart geblieben. Das Buch heißt:
"Leaving the Body-A complete guide to astral projection", von D. Scott Rogo (Die deutsche Ausgabe ist vergriffen)
Wer außerdem hier im Internet nach guten Informationen sucht, kann sich die FAQs (Frequently Asked Questions) zu 'Out Of Body Experience' und 'Lucid Dreaming' mal näher anschauen. FAQs sind Texte, welche dem Zweck dienen, die Fragen, die am meisten gestellt werden, bestmöglich zu beantworten, wurden also speziell für Einsteiger geschrieben. Insbesondere das 'Out Of Body FAQ' ist umfangreich und sehr ausführlich. Da sich die URLs von Zeit zu Zeit verändern können, wäre es klug unter Umständen bei einer der bekannteren Suchmachine nach den FAQs suchen zu lassen.
Out Of Body FAQ (by Jouni A. Smed)
Lucid Dreaming FAQ
(by the Lucidity Institute)
Theorie
und Praxis für Anfänger - Nachtrag
© von Dominik Zaar |
Dominik Zaar , im Oktober 1998
Seitdem ich 'Theorie und Praxis für Anfänger' im September 1996 verfaßt habe sind nun zwei Jahre vergangen. Ich habe in dieser Zeit weitere Erfahrungen sammeln können und werde sie hier anschließend zum besten geben. Da das Interesse an außerkörperlichen Erfahrungen (=OOBEs) und Klarträumen (=LDs) weiterhin ungebrochen ist und erfreulicherweise immer mehr Leute Zugang zum Internet finden, werde ich von Zeit zu Zeit meinen Erfahrungsstand aktualisieren.
Zuerst einmal möchte ich aber noch einmal betonen, daß das, was ich damals geschrieben habe, immer noch Gültigkeit hat, und daß ich - wenn ich damals nicht so motiviert gewesen wäre - nicht soweit gekommen wäre. Wer falsche Vorstellungen davon hat, sich selber nicht ausreichend informiert oder meint, es wäre einfach, der wird es nicht weit bringen und enttäuscht werden.
Würde ich heute gefragt werden, ob ich daran glauben würde, daß ich wirklich meinen Körper verlassen könnte, so würde ich das nicht bejahen aber auch nicht verneinen. Es gibt Erfahrungen, wo ich mir danach relativ sicher bin, daß ich den Körper verlassen habe, aber es gibt dann auch wieder Erfahrungen, wo ich davon nicht sehr überzeugt bin und denke, daß sich doch alles nur in meinem Kopf abspielt. Wahrscheinlich werde ich das auch niemals definitiv herausfinden, es spielt für mich aber auch nicht mehr die Rolle, wie früher, ob irgend etwas den Körper verläßt.
Worin ich mir allerdings sicher bin, ist, daß es möglich ist, körperlich zu schlafen und sich dabei absolut (selbst)bewußt zu bleiben. Es kommt zum Beispiel vor, daß ich, wenn ich körperlich eingeschlafen bin, kurz bevor ich meinen Körper verlasse, noch durch einen kleinen Spalt meiner geschlossenen Augenlider sehen kann, aber völlig unfähig bin mich zu bewegen.
Viele Leute glauben, daß es bei einer außerkörperlichen Erfahrung möglich sei, als körperloser Geist in der physischen Welt umherzuwandern und deren Geschehnisse zu beobachten. Ich hingegen habe die Erfahrung gemacht und bin inzwischen davon überzeugt, daß es nicht möglich ist. Viele Male, als ich außerkörperlich war, habe auch ich gedacht, daß ich mich nun in meinem Haus befände. Selbst jedoch, als ich mir nach dem Erlebten sicher war, daß es deckungsgleich mit der 'Wirklichkeit' gewesen ist, sind mir später bei der Überprüfung Kleinigkeiten aufgefallen, die nicht übereinstimmten.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß meine OOBEs niemals absolut deckungsgleich sind, auch wenn es zuerst den Anschein danach hatte, und denke, daß man während einer OOBE niemals in der 'materiellen Welt' agiert oder sie beeinflussen kann. Das ist meine persönliche Meinung. Es kann jedoch sein, daß ich diese Meinung im Verlaufe der Zeit revidieren muß.
Es ist seltsam - oft nachdem ich meinen Körper verlassen habe und im Haus umherlaufe, fallen mir sehr bewußt Dinge auf, die mit der 'Alltagsebene' nicht übereinstimmen. Zum Beispiel stehe ich dann im Wohnzimmer und weiß in diesem Augenblick, daß das Sofa eine andere Farbe hat oder der Fernseher an einer anderen Stelle stehen müßte. Wenn das alles in meinem Kopf stattfindet, warum ist es dann so augenscheinlich 'falsch'?
Ganz zu Beginn hatte ich Angst davor, meinen Körper für längere zu verlassen und fürchtete, nicht wieder in ihn zurückkehren zu können. Diese Angst, sowie auch andere, waren allerdings absolut unbegründet und ich kann nur betonen, daß diese diversen Ängste unberechtigter Weise geschürt werden. Wer sich aus diesen Gründen davon abhalten läßt seine eigenen Erfahrungen zu machen, ist wirklich selber Schuld.
Es ist naiv zu denken, daß die Außerkörperlichkeit etwas verbotenes sei und der Körper nicht verlassen werden sollte, bevor es an der Zeit ist. Genauso naiv und ignorant ist es zu behaupten, daß es nicht natürlich wäre und gegen die Natur verstoße.
Damals dachte ich auch noch, daß
es einen grundlegenden Unterschied zwischen einem Klartraum und einer außerkörperlichen
Erfahrung gäbe und wertete Klarträume als zwar besondere Träume,
aber eben bloß Träume ab. Ich hielt die Außerkörperlichkeit
für die 'Königsdisziplin' und betrachtete meine Klarträume mehr
oder weniger als Nebenprodukte.
Inzwischen weiß ich
jedoch, daß es keinen wesentlichen Unterschied zwischen einem Klartraum
und einer außerkörperlichen Erfahrung gibt.
Häufig kommt es vor, daß
ich den Körper wie gewohnt verlasse und der Austritt nach einer Weile den
Charakter eines Klartraum annimmt, das heißt, daß ich mich nicht
mehr in meiner gewohnten Umgebung befinde, sondern inmitten einer für mich
fremden, phantastischen Welt.
Genauso oft kommt es vor, daß
ich mich gegen Ende eines Klartraums in dem Zustand der Trance wieder finde, in
meinem schlafenden Körper und dann in der Lage den Körper zu
verlassen.
Ich bin auch in der Lage einen
Traum bewußt zu beenden, indem ich zuerst meinen Traumkörper auflöse
und anschließend den gesamten Traum. Unmittelbar danach befinde mich in
der Trance und kann dann wieder eine neue Erfahrung beginnen.
Der Übergang von Klartraum zu Außerkörperlichkeit ist fließend. Wichtig ist alleine, (sich) bewußt zu sein während der Körper schläft. Die Unterscheidung in Außerkörperlichkeit und Klartraum, ist letzten Endes die Folge von Mangel an Erfahrung und Wissen.
Das ist auch ein Grund, warum
ich von der Differenzierung in Äther- und Astralkörper nicht viel
halte. Diese Differenzierung erweckt den Eindruck, als handelte es sich in der
Tat um zwei unterschiedliche Körper, was nach meiner Erfahrung nicht der
Fall ist.
Dem Körper, dem man während
eines Traumes oder während eines Austritts innewohnt, ist kein wirklicher Körper
und läßt sich in beliebiger Weise transformieren oder sogar auflösen.
Ich bevorzuge den Begriff
'Traumkörper', wobei es egal ist ob es sich dabei um einen Klartraum oder
eine Außerkörperlichkeit handelt.
Der Traumkörper ist in der Regel das Abbild des Alltagskörpers, wobei diese Form aus dem Grund angenommen wird, weil einem diese Gestalt (natürlich) am vertrautesten ist. Wichtig ist es jedoch, sich der Tatsache bewußt zu sein, daß die Form des Traumkörpers beliebig ist und keines Wegs statisch. Wer sich einmal die Mühe macht und darauf achtet, wie der Traumkörper von Traum zu Traum unterschiedlich aussieht, und vor allem wie er in einem Traum gekleidet ist, der wird überrascht sein.
Es kommt zum Beispiel vor, daß
ich in einem Traum Handschuhe und Skibrille trage, gleichzeitig aber nur eine
Unterhose anhabe und barfüßig bin. Manchmal trage ich auch zwei
Pullover übereinander.
Es sind oft die unmöglichsten
Kombinationen von Kleidungsstücken, die ich in letzter Zeit getragen habe.
Es ist spannend zu beobachten, wie Arme und Beine des Traumkörpers augenblicklich wieder 'nachwachsen', wenn ich diese vorher aufgelöst habe.
Heute muß ich sagen, daß ich einen Klartraum einer außerkörperlichen Erfahrung vorziehe. Das hat zum einen den Grund, daß ich bei meinen außerkörperlichen Erfahrungen meist nicht länger als einige Minuten in diesem Zustand verbleiben kann, bei Klarträumen dagegen kann das mehrere Stunden dauern. Zum anderen durchläuft man bei einer außerkörperlichen Erfahrung - entweder beim Aus- oder beim Eintritt - den Zustand der Trance, auf welchen ich auch verzichten könnte. Aber sonst gibt es für mich - wie schon gesagt - keinen grundlegenden Unterschied. Würde ich allerdings Heute wieder am Anfang stehen, dann würde ich mich auf Klarträume konzentrieren und weniger Energie in das Herbeiführen von OOBEs investieren.
Ich habe mir darüber Gedanken gemacht, warum meine OOBEs im Gegensatz zu den Klarträumen meist nur wenige Minuten dauern und ich in der Regel Schwierigkeiten habe, länger außerkörperlich zu bleiben. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, daß es damit zu tun hat, daß der Körper nach dem unmittelbaren Übergang in die Trance, den Schlaf, noch nicht tief genug schläft - und auch das eigene Körpergefühl noch zu präsent ist. Bei einem Klartraum - oder z. B. auch einem 'Falschen Erwachen' - hingegen, kommt das Bewußtsein erst nach einiger Zeit wieder zurück, in welcher der Körper Zeit hatte, unbewußt und ungestört tiefer in den Schlaf zu versinken.
So ist auch das Gefühl nach dem unmittelbaren Austritt aus dem schlafenden Körper meist völlig identisch mit dem Gefühl, als befände man sich in seinem physischen Körper. Der Nachteil ist allerdings, daß es viel leichter und öfter zu einem abrupten Ende des Austritts kommt und man danach wieder in seinem physischen Körper erwacht.
Als Trance bezeichne ich den
Zustand, wenn der Körper schläft, der Geist jedoch hellwach ist. Ich
habe diesen Begriff zum ersten Mal bei Muldoon gelesen und ihn dann übernommen.
Im Prinzip ist die Trance ein
recht interessanter Zustand, allerdings für jemanden der gerade im Begriff
ist den Körper zu verlassen, in dem Augenblick einfach mittel zum Zweck. Er
zeigt einem, daß von nun an der Körper verlassen werden kann.
Bemerkenswert ist, daß der
Beginn der Trance scheinbar den Beginn des körperlichen Schlafes darstellt.
Jeder, der selbst schon einmal den Wechsel vom Wachzustand in den körperlichen
Schlaf bewußt durchlaufen hat, wird festgestellt haben, daß er einem
Impuls gleicht und man sich unmittelbar danach in dem Zustand der Trance
befindet. Der eigentliche und direkte Übergang in den körperlichen
Schlaf dauert demnach nur einen kurzen Augenblick.
Es ist durchaus möglich,
aus dem Wachzustand direkt in die Trance zu wechseln, ohne dabei einen Blackout
gehabt zu haben. Das ist allerdings mühsam und nicht die Regel.
Ich bin öfter gefragt
worden, wie ich merke, daß ich mich in Trance befinde. Die Antwort darauf
lautet, daß die Trance mit einem derart ungewöhnliches Gefühl
verbunden ist, daß ich das stets sofort bemerke.
Auch auf die Frage, was ich bei
einer Trance empfinde, kann ich nicht zufriedenstellend antworten. Manchmal habe
ich das Gefühl, es seien ganz leichte Vibrationen zu spüren. Manchmal
denke ich, daß mich jemand berührt oder an mir zieht. Oder ich habe
das Gefühl, als schwebte ich nach oben oder drehte mich. Es kann auch
vorkommen, daß ich Geräusche oder Stimmen höre, seltener sind
visuelle Eindrücke.
Man sollte sich generell auf
alles gefaßt machen und dann nicht aus der Ruhe bringen lassen. - Was am
Anfang nicht einfach ist. Charakteristisch und eigentlich unverwechselbar
jedoch, ist der bewußte und direkte Übergang in die Trance.
Sehr unangenehm kann es sein,
wenn man auf Grund eines 'Falschen Erwachens' bewußt wird und nicht in der
Lage ist, sich zu bewegen. Jeder der damit nicht vertraut ist, wird unweigerlich
in Panik ausbrechen und diesen Zustand damit beenden.
Früher habe ich meist
nachdem die Trance begonnen hatte, noch eine Weile gewartet, bevor ich aus
meinem schlafenden Körper aufgestanden bin. Ich dachte, dadurch die Trance
stabilisieren oder vertiefen zu können. Das hat allerdings meist dazu geführt,
daß dieser besondere Zustand wieder so schnell vorbei ging, wie er
gekommen war und dann nichts weiter passierte.
Heute verlasse ich den Körper
in der Regel unmittelbar nach dem Einsetzten der Trance, um die Gelegenheit
nicht zu verpassen. Stets jedoch mit der nötigen Gelassenheit.
Oft wird darüber
spekuliert, auf welche Weise der Körper am besten und einfachsten verlassen
werden kann. Auch ich hatte mir damals meine Gedanken gemacht und war sehr von
dem beeinflußt, was ich darüber gelesen hatte. Ich versuchte lange
Zeit, nach dem Einsetzen der Trance, aus dem Körper hinaus zu schweben oder
versuchte mich seitwärts hinaus zu rollen. Ich hatte damit früher
allerdings große Schwierigkeiten, besser gesagt, ich machte mir
Schwierigkeiten.
Irgendwann kam ich auf die
Idee, einfach so aufzustehen wie ich das gewohnt bin und zu meiner Überraschung
klappte das ohne Probleme.
Über die Trance gäbe es noch viele weitere interessante Dinge zu berichten.
Jeder, der selber schon mehrere
lange, bewußte Träume erlebt hat, wird mir beipflichten, wenn ich
sage, daß diese Erlebnisse einen großen Eindruck hinterlassen - und
die als einzig und absolut- geglaubte Realität mit einem Male sehr relativ
vorkommen läßt.
Ich muß oft daran denken,
wenn ich wieder einmal durch eine Wand laufe, wie ich Freunden davon erzählt
habe, und wünschte mir, daß sie mich in diesem Augenblick sehen könnten.
Wie schön wäre es, könnte
ich die Menschen an die Hand nehmen und Ihnen DAS zeigen.
In der Tat ist der Unterschied
zwischen Traum und 'Wirklichkeit', weitaus geringer als das für möglich
gehalten würde. Es mag unglaublich klingen, wenn ich sage, daß es
sogar keinen wesentlichen Unterschied gibt.
Das allerdings hier zu erörtern,
würde zu weit führen und viel zu umfänglich werden. Deshalb
erlaube ich es mir, auf die Bücher im Anhang zu verweisen.
Für alle die es interessiert, habe ich unter Dream Yoga versucht, die wichtigsten Passagen der jeweiligen Stufen des 'Dream Yoga' zusammen zu stellen, so wie das in 'Nyingma Teachings on Dream Yoga, Meditation, and Transformation' geschrieben wird. Jedoch wird nur der versierte und in die Materie eingearbeitete Leser nachvollziehen können, was geschrieben steht.
Ich habe mich längere Zeit
mit dem Phänomen des Astralbands beschäftigt, über das Muldoon
so viel zu berichten wußte. Dazu habe ich im Oktober 1996 einen Artikel
geschrieben, inklusive meiner eigenen Erfahrungen (vgl.
The Astral Cord) und
deshalb nur kurz. Mit dem Astralband ist es wie mit dem ganzen Phänomen der
Außerkörperlichkeit, viele Leute berichten auffallend Ähnliches.
Jedoch ist das Astralband für
mich heute noch genauso mysteriös, wie zu Beginn. Wenn ich nicht darauf
achten würde, ob es vorhanden ist, würde es mir überhaupt nicht
auffallen.
Ich hatte mir ein paar Mal
vorgenommen, daß Band willentlich zu zerreißen um zu beobachten was
passiert. Aber jedesmal als ich es in der Hand hielt, verließ mich der
Mut.
Längere Zeit habe ich auch damit verbracht, herauszufinden, was alles in einem Klartraum oder während eines Austritts vollbracht werden kann. Über die beiden - mittlerweile für mich - gebräuchlichsten außergewöhnlichen Fähigkeiten werde ich hier berichten. Ich hoffe, daß es von Interesse ist.
Mir ist bewußt, daß
für jemanden mit keinerlei Erfahrung, das, was ich hier schreibe recht
ungewöhnlich klingen mag und ich kann verstehen, wenn das nur schwer
nachvollzogen werden kann.
Es ist bestimmt nicht mein
Anliegen, jemanden zu bekehren oder zu überzeugen, es bleibt jedem selbst überlassen,
was er davon hält.
Das 'Fliegen' ist eines jener
Dinge, daß jedem wohl von seinen eigenen Träumen her bekannt sein dürfte.
Auch wer bislang nur unbewußt geflogen ist, wird wahrscheinlich das
berauschende Gefühl der Freiheit und des Glückes empfunden haben, wie
ein Vogel fliegen zu können. Um wieviel schöner muß es dann erst
sein, bewußt und kontrolliert zu fliegen?
In der Tat - Mit dem bewußten
Fliegen hatte ich jedoch lange Schwierigkeiten. Meist hing ich schwerelos in der
Luft und kam weder wieder runter auf den Boden, noch weiter in die Höhe.
Oft versuchte ich dann an Höhe zu gewinnen, indem ich wie wild mit den
Armen flatterte, wie Vogel. Das brachte jedoch keine nennenswerten Erfolge, was
dazu führte, daß ich zeitweise sehr frustriert und unmotiviert war.
Heute fliege ich ausschließlich
im Schneidersitz. Das hat zum einen den Vorteil, daß ich dadurch ein
besseres Körpergefühl während des Fluges habe und zum anderen
relativ leicht und schnell die Flugrichtung ändern kann, indem ich meinen
Oberkörper in die gewünschte Richtung drehe. Die Geschwindigkeit
beeinflusse ich dadurch, indem ich bestimmte Geschwindigkeiten vorgebe,
diktiere.
Ab dem Zeitpunkt an, als ich im
Schneidersitz flog, änderte sich die Qualität der Klarträume. Sie
machten mir von nun an mehr Spaß und ich war vor allen Dingen in der Lage,
mich länger in einem Klartraum zu halten. Außerdem konnte ich von nun
an jederzeit die Orte wechseln und erlebte in Folge dessen mehr.
Einige Zeit habe ich auch damit
verbracht, mich in diverse Vögel zu verwandeln in der Hoffnung, dadurch
noch besser fliegen zu können. Jedoch brachte das nicht den erhofften
Vorteil mit sich.
Verwandlungen beginnt
normalerweise an der Peripherie des Körpers und setzten sich dann von außen
nach innen fort.
Für den Leser von Interesse
ist vielleicht noch die Tatsache, daß bei spontanen, plötzlichen Änderungen
der Flugrichtung, man noch für eine kurze Zeit in die alte Richtung weiter
driftet, bevor schließlich in die neue Richtung weiter geflogen wird.
Nicht zuletzt aus diesem Grund
nannte Reinhard Fischer sein Buch, 'Raumfahrt der Seele'.
Das 'Durchdringen von fester
Materie' dagegen, dürfte von den eigene Träumen her nicht bekannt
sein. Dazu gibt es prinzipiell nicht allzuviel zu sagen, einmal funktioniert es
bei mir besser und einmal weniger gut. Ich benutze diese 'Fähigkeit' vor
allem, wenn ich mir nicht die Mühe machen möchte, den Ein- oder
Ausgang eines Gebäudes zu suchen, oder wenn ich den Weg abkürzen will.
In der Regel laufe ich zum
Beispiel unmittelbar nach dem Austritt durch die nächstbeste Wand, um auf
dem direktesten Weg nach draußen zu gelangen. Es ist für mich
mittlerweile so zur Gewohnheit und Selbstverständlichkeit geworden, daß
ich darauf explizit schon gar nicht mehr achte. Manchmal kommt es auch vor, daß
ich für kurze Zeit in einer Wand stecken bleibe.
Weiterhin ist zu sagen, daß
ich dies öfters als Zustandskontrolle benutze. Das heißt, wenn ich
mir nicht sicher bin, ob ich gerade träume oder außerkörperlich
bin, versuche ich durch ein Tür, Wand oder Fensterscheibe zu laufen. Wenn
es funktioniert kann ich mir sicher sein, daß ich träume.
Erwähnenswert ist außerdem,
daß ich bis dato habe niemals beobachten können, daß andere
Personen/Wesen in meinen Träumen willentlich eine Wand durchdringen.
Es kommt mit Regelmäßigkeit vor, daß ich nachdem ich den Körper verlassen habe nicht mit absoluter Sicherheit weiß, ob ich nun außerkörperlich bin oder doch mit meinen physischen Körper aus dem Bett aufgestanden bin. Gerade zu Beginn eines Austritts gibt es oft keinerlei Unterschiede in der Körperempfindung oder der (Sinnes-)Wahrnehmung.
Das ist auch der Grund, warum ich einige Male eine Zustandskontrolle durchführe, bevor ich aus einem Fenster springe um davon zu fliegen. Oft stehe ich dann längere Zeit vor dem Fenster und wage es nicht zu springen, obwohl ich mir darüber bewußt bin, daß mein schlafender Körper zu Hause im Bett liegt und mir in meinem Traumkörper nichts zustoßen kann. Aber lieber eine Zustandskontrolle zu viel als eine zu wenig.
Insbesondere bei Austritten bei
denen ich mir anfangs nicht sicher bin, ob ich außerkörperlich bin
oder tatsächlich mit meinem physischen Körper aufgestanden bin, kommt
es vor, daß ich eine Zustandskontrolle durchführe und versuche mit
meiner Hand durch eine feste Wand zu dringen, die Wand für mich aber fest
erscheint und ich sie nicht durchdringen kann.
Bemerkenswerterweise verhält
es sich so, daß je mehr daran gezweifelt wird etwas zu können, desto
unwahrscheinlicher ist es auch, daß es funktioniert. Dagegen, je mehr man
etwas voraussetzt, für gegeben hält und sich nicht viele Gedanken darüber
macht, desto einfacher und reibungsloser funktioniert es in der Regel. Das
betrifft nicht nur das 'Durchdringen von Materie', sondern insbesondere auch das
Fliegen und gilt eigentlich grundsätzlich den LD sowie die OOBE betreffend.
Es versteht sich übrigens
von selbst, daß in einem Traum das Kneifen in die Haut, nicht als
Zustandskontrolle taugt. Das macht erneut deutlich, wie wenig darüber
eigentlich bekannt ist.
Tatsächlich ist es für
jemanden ohne größere Erfahrung nicht einfach, den Traum eindeutig
als Traum zu identifizieren, da es nichts gibt was in einem Traum als nicht
ebenso 'wirklich' erlebt werden kann.
Es würde die Menschen
erstaunen, wenn sie wüßten, wie ähnlich sich Traum und
'Wirklichkeit' sind.
Das Phänomen des 'Falschen Erwachens', sei anbei noch kurz erwähnt. Es kommt vor, daß ich in der Nacht aufstehe um mir einige Notizen über den letzten Traum zu machen. Wenn ich dann aber am nächsten Morgen aufwache und mir die Notizen durchlesen möchte, ist das Blatt völlig leer. Was bedeutet, daß ich geträumt habe, daß ich aufgestanden sei und mir die Notizen gemacht habe.
Oder ich stehe auf, laufe in das Eßzimmer und versuche das Licht anzuschalten. Das Licht geht jedoch nicht an und ich betätige den Lichtschalter in der Küche. Es tut sich jedoch wieder nichts und ich bemerke, daß ich nicht wirklich aufgestanden bin, sondern träume. Mittlerweile ist mir dieses Phänomen zu vertraut, daß ich darauf nicht mehr reinfalle.
Es kam auch schon vor, daß ich aus dem Bett wie gewohnt aufgestanden bin, und als ich versuchte die Tür zu öffnen, mit der Hand durch die Tür griff.
Ich habe aber trotz aller Fähigkeiten
und Möglichkeiten auch zu genüge feststellen müssen, daß
ich in einem Traum nicht all das machen kann, was ich gerne machen würde
und wovon ich zuvor ausgegangen war. Jeder Traum hat seine eigenen Gesetze, ich
bin stets nur Teil davon und kann ihn keineswegs beliebig beherrschen oder
bestimmen. Es ist ein großer Irrtum zu glauben, daß man in einem
Klartraum die totale Kontrolle hat und das Geschehen nach belieben verändert
werden kann.
Trotzdem bin ich fest davon überzeugt,
daß in einem Klartraum prinzipiell alles möglich ist und einem keine
Grenzen gesetzt sind. Jedoch bedarf es dafür einer großen Erfahrung
und Übung.
So ist es mir selbst schon so
manches Mal gelungen, einen Alptraum in einen angenehmen Traum zu
transformieren. Genauso, wie ich ab und zu einen Klartraum in einen Alptraum
verwandle, um mich dann meiner (unbegründeten) Ängste zu stellen.
Das ist allerdings - wie schon
gesagt - ziemlich schwierig und funktioniert eigentlich auch niemals wie
geplant. Es kann recht ernüchternd sein, sich in einem Traum zu befinden
und nicht in der Lage zu sein, daß zu vollbringen, was man sich
vorgenommen hatte.
Je mehr Übung man
allerdings damit hat, desto leichter fällt einem das und desto eher
funktionieren die Dinge auch, wie man es sich vorgestellt hat. Es ist zur Zeit übrigens
meine Hauptbeschäftigung im Traum, dessen Inhalt nach Belieben zu verändern
und dieses dann zu studieren.
In den Texten des 'Dream Yoga'
wird zum Beispiel davon gesprochen, Gegenstände in Tiere zu verwandeln,
Tiere in Menschen und Menschen wieder in Gegenstände. Es wird empfohlen,
die Dinge nach Belieben zu verändern, in jeglicher Art und Weise wie einem
das möglich erscheint und wie man es wünscht. Dies sollte allerdings
stets respektvoll und behutsam geschehen.
Manchmal kommt es auch noch vor,
daß ich vor alptraumhaften, furchteinflößenden Situationen
'davonlaufe', indem ich mich entweder in dem Traum unsichtbar mache, schnell
davon fliege oder mich durch eine Wand 'davon stehle'. Auf letzteres Verfahren
ist übrigens immer Verlaß, da einem die Verfolger das niemals nach
machen.
Meistens jedoch, bleibe ich
stehen oder gehe direkt auf die Gefahr zu, was oft sehr viel Überwindung
kostet.
Jeder wird die Situation kennen, in einem Alptraum von etwas oder jemandem verfolgt zu werden, vor dem mit panischer Angst davon gelaufen wird. Wenn man sich nun vor Augen führt wie es ist, auf die Gefahr bewußt zu zugehen, dann kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, welche Überwindung das kostet. Meistens noch beängstigender, als diese klassische alptraumhafte Situation, ist jedoch der 'subtile Horror'.
Nur aber, wer sich diesen Situationen bewußt stellt und ihnen nicht ausweicht, wird letztlich wirkliche Fortschritte machen.
Manchmal bin ich sehr froh darüber, einen im Bett liegenden schlafenden Körper zu haben, zu dem ich im Notfall zurückkehren kann. Ich habe mir schon so manches Mal überlegt wie es wäre, wenn ich im Traum um den Umstand wüßte, daß ich nie wieder zurück in meinen schlafenden Körper könnte, nie wieder die Augen öffnen.
Es kommt sogar ab und zu vor, daß ich mir nicht absolut sicher bin, ob das jetzt ein Traum ist oder ob ich vielleicht auf irgendeine Art und Weise gestorben bin. Das mag wahrscheinlich schwer vorstellbar sein. Ich versuche dann mit 'Gewalt', wieder in meinem schlafenden Körper zu erwachen, was bis Heute noch immer funktioniert hat. Danach befinde ich mich übrigens meist in einem kataleptischen Zustand, der aber nicht lange anhält.
Spannend ist die Frage, ob sich die Personen im Traum darüber bewußt sind, daß sie 'nur' Traumwesen sind. Es scheint so zu sein, daß sich einige Personen dessen nicht bewußt sind, andere dagegen wieder sehr wohl. Oft nennen sie mich einen Spinner und reagieren so als hielten sie mich für komplett verrückt, wenn ich Ihnen im Traum sage, daß sie nicht wirklich existieren. Manchmal wissen sie das auch und ich kann mich mit Ihnen sogar darüber unterhalten.
Es ist unglaublich, diese Personen haben alle einen eigenen Charakter und sind scheinbar völlig selbständige und selbst- denkende Wesen.
Ich habe herauszufinden versucht, ob diese Personen 'nur meiner Phantasie' entspringen, indem ich sie einige Male versucht habe zu überlisten. Erstaunlicherweise verhalten sie sich dann jedesmal sehr geheimnisvoll und clever, und ich bin schon manches Mal belehrt worden, nachdem ich dachte, nun den Beweis zu haben, daß sich doch alles in meinem Kopf abspielt.
Weniger spektakulär aber dennoch faszinierend ist die Tatsache, daß die Personen die ich in meinen Träumen treffe, mir meist völlig unbekannt sind. Das bezieht sich nicht nur auf ihre äußere Erscheinung, sondern auch auf ihre Gestik, Mimik, ihr gesamtes Verhalten.
Ich könnte mir übrigens gut vorstellen, daß die multiple Persönlichkeitsstörung, und nicht nur diese Störung, damit zu tun haben könnte und würde vorschlagen, einmal in dieser Richtung zu forschen.
Auch Paul Tholey hat zu beweisen versucht, daß die Personen die ihm in seinen Träumen begegneten, nur seinem 'Kopf entspringen'. Er hat ihnen unter anderem Rechenaufgaben gestellt oder hat sie kurze Reime aufsagen lassen. Auch hat er die Personen etwas auf einen Zettel schreiben lassen um dann deren Schriftbild analysieren zu können. Tholey ist damit allerdings dem selben Irrtum unterlegen, dem auch ich unterlegen bin, indem wir versuchten die Personen auf solche Weise zu überlisten. Angenommen, daß sich wirklich alles im Kopf abspielt sind uns die Personen in den Träumen stets ein Schritt voraus, da unser Traum- Bewußtsein ein Teil des gesamten Bewußtseins darstellt und diese Personen im Vorhinein wissen, auf was wir es abgesehen haben. Diese Tatsache ist aber auch mir erst richtig bewußt geworden, nachdem ich selber solche Experimente angestellt habe.
Tholey schreibt in
seinem Buch recht 'unverblümt', daß er von den esoterischen
Fanatikern mit ihrem übertriebenen Glauben an die Außerkörperlichkeit
nicht viel hält und das er auf Grund seiner wissenschaftlich- akademischen
Ausbildung diese Dinge wissenschaftlicher, distanzierter und deshalb besser
betrachten könne. Tholey scheint jedoch nicht zu merken, daß
er mit dieser Auffassung selbst zum 'Fanatiker' wird, indem er schon im
vorhinein all dem Gegenüber, was aus dieser Richtung kommt eine ablehnende
Haltung einnimmt.
Ich halte mich für
bestimmt keinen Anhänger der Esoterik, würde es mir jedoch nicht anmaßen,
daß gleich so von vorneweg zu verurteilen.
Die westlich geprägte
Wissenschaft hat zu allen Zeiten sehr arrogant und überheblich behauptet,
alles stets besser zu wissen. Wie sich jedoch später herausstellte, war das
nicht immer der Fall.
Die moderne Psychologie 'dümmpelt'
gerade was das Träumen angeht, immer noch an der Oberfläche. Es ist
nicht lange her, da wurde noch aufs äußerste Bestritten, daß es
überhaupt möglich sei bewußt zu träumen. Und erst seit
einigen Jahre ist bekannt, daß die Gehirnaktivität (gemessen am EEG)
während eines Traumes sogar höher ist als im Wachzustand, was die
alteingesessene Lehrmeinung darüber komplett über den Haufen warf.
Ich würde diesen Leuten raten, einen Blick nach Osten zu werfen und sich mit den Lehren des Buddhismus - der Wissenschaft des Bewußtseins - einmal näher vertraut zu machen. Gerade und insbesondere was ich im Tibetanischen Buddhismus über das Träumen und die Außerkörperlichkeit gelesen habe, ist an Erfahrung und Weisheit dem Westen gegenüber weit überlegen.
Vielleicht mag es erstaunen, daß
selbst der Dalai Lama dessen bestens vertraut ist. Übrigens hält
er es für möglich, sich außerkörperlich in der physischen
Welt zu bewegen und tatsächlich ist das auch Teil bestimmter
fortgeschrittener tantrischer Übungen.
Es gibt sogar einige, immer
noch sehr geheim gehaltene 'Techniken' (z. B. thogal), die nur im Traumzustand
praktiziert werden können, was das bewußte Träumen natürlich
voraussetzt.
Es ist die Arroganz und Überheblichkeit, nicht zuletzt auch die Ignoranz noch leider einer Mehrheit dieser Leute, welche es letztlich verhindert dieses Wissen zu integrieren.
Träume sind nicht nur der
'Königsweg', sich mit dem Unterbewußten bekannt zu machen und
auseinander zu setzen, sondern gemäß Tib. Buddhismus (Dzogchen) auch
ein Weg zur Erleuchtung.
Das setzt allerdings mehr
Einsatz, als das Deuten und Interpretieren von Träumen, voraus.
Für die Buddhisten ist das
Bewußtsein etwas, was nicht geboren wurde und auch niemals stirbt. Das
Bewußtsein, die BK 0/0 (=Clear Light) ist unsterblich und das Einzige was
wirklich 'real' ist.
Das Leben wird definiert, als
Träger von Bewußtsein. Ist der Körper nicht mehr in der Lage,
dem Bewußtsein als Träger zu dienen, trennt es sich von diesem.
Das ist auch der Grund dafür, warum die Buddhisten so viel wert darauf legen, bewußt zu leben, sich der Dinge bewußt zu sein die man tut. Würden die Menschen wirklich danach leben, würden sie auch bemerken wenn sie träumen. Da sich aber die große Mehrheit leider nicht bewußt ist, daß es möglich ist während des Traumes (sich) bewußt zu sein, werden diese Menschen nicht bemerken wenn sie träumen.
Am Besten wäre es demnach, das Bewußtsein tagsüber konsequent aufrecht zu erhalten, als auch des Nachts. Da es aber schon schwer fällt, die Dinge am Tage bewußt zu erleben, ist es ungemein schwerer, diese im Traum bewußt zu erfahren. Wie oft beschäftigt man sich mit etwas, während man mit den Gedanken wo anders ist. Wer es jahrzehntelang nicht gelernt hat, daß Bewußtsein auch während des Schlafs aufrecht zu erhalten, der wird sehr lange brauchen um dieses, mittlerweile automatisierte Verhalten, umzustellen. Da der Mensch jedoch ein Drittel seines Lebens schläft, würde es durchaus lohnen sich diese Gewohnheit anzueignen.
Nicht nur bei den antiken
Griechen, waren die Herrscher über den Tod und den Schlaf verwandt, sogar
Brüder - Morpheus und Thanatos. Auch bei den Buddhisten ist der Schlaf mit
dem Tod eng verbunden.
Der Sinn im Praktizieren des
'Dream-Yogas' laut Dzogchen besteht primär tatsächlich darin, sich auf
den Nachtod, den Bardo vorzubereiten.
Wer es niemals 'gelernt' hat
bewußt zu träumen, daß Bewußtsein während des
Schlafs aufrecht zu erhalten, der hat auch nur geringe Chancen, sich während
des Nachtodes seiner Lage bewußt zu sein und sich dann dementsprechend zu
verhalten. Denn zwischen Traum und Nachtod (Bardo) besteht kein wesentlicher
Unterschied.
Erfreulicherweise kommen sich Westen und Osten in letzter Zeit näher und es gibt mittlerweile einige angesehene westliche Wissenschaftler, die sich damit ernsthaft auseinander setzen. Die Zukunft wird diesbezüglich noch für so manche Überraschung sorgen.
Die Außerkörperlichkeit und der Klartaum sind wahrlich keine Phänomene der Moderne, sondern tauchen neben buddhistischen Texten, auch in Schriften des Taoismus, dem persischen Sufismus, der Kabbala, sowie vieler anderer alter Religionen und Kulturen auf.
Alfred Lischka schreibt
in seinem Buch davon, daß er in einem seiner Klarträume einen Mann
kennen gelernt habe und ihn im Verlaufe des Gespräches nach seinem Namen
und seiner Adresse gefragt habe, weil ihm dieser Mann als auch die Landschaft in
dem Traum ungewöhnlich real erschienen.
Lischka schreibt, daß
er später hat heraus zu finden versucht, ob die Straße die ihm der
Mann genannt hatte, wirklich in Wolfsburg existiert, wo der Mann behauptete zu
wohnen.
Bei seinem ersten Versuch stellte sich jedoch heraus, daß es eine Straße mit diesem Namen heute in Wolfsburg nicht gibt. Weil ihn diese Tatsache jedoch nicht zufrieden stellte, schrieb er an das dortige Einwohneramt mit eben diesem Anliegen und bekam einige Zeit darauf die bemerkenswerte Antwort, daß es eine Straße mit diesem Namen heute zwar nicht mehr gäbe, sie aber tatsächlich einmal existiert habe. Heute hieße sie jedoch anders.
Zu seiner völligen Überraschung stellte sich nun nicht nur heraus, daß diese Straße existiert hat, sondern auch, daß der Mann aus seinem Traum wirklich einmal in Wolfsburg unter genau dieser Adresse registriert war. Leider konnte ihm das Einwohneramt nicht mitteilen, wohin der Mann gezogen war und er schreibt, daß er es niemals heraus gefunden hat.
Diese Geschichte beeindruckte mich damals sehr und ich beschloß, daß auch so zu probieren. Bei meinem ersten Versuch jedoch, bekam ich wieder einmal zu spüren, wie unberechenbar Traum- Personen reagieren können. Auf die Frage, wie er mit Vornamen und Nachnamen hieße, die ich einem jungen Mann in einem Klartraum stellte, antwortete dieser, daß er mit Vornamen, 'Pommes' und mit Nachnamen, 'Frites' hieße.
Nach diesem Reinfall beschloß ich einige Tage später, einen weiteren Versuch zu machen und wählte in einem Café, eine mir unbekannte junge Frau aus und fragte sie nach ihrem Namen und ihrer Adresse. Daraufhin sagte sie mir, daß sie Silvia Patestokeles hieße und in der Bienzstraße in Viernheim wohnen würde. Ich konnte mir ihren komplizierten Nachnamen nicht richtig merken und mein erster Gedanke war, daß sie mir ihren Namen und ihre Adresse einfach auf einen Zettel schreibt. Da es sich aber um einen Traum handelte, wäre ich natürlich ohne diesen aufgewacht. Also bat ich sie, mir ihren Nachnamen zu buchstabieren, was sie auch einige Male tat. Leider bin ich mir immer noch sicher, daß ich den Nachnamen richtig verstanden habe.
Als ich später bei der Telefonauskunft anrief und fragte, ob es eine Bienzstraße in Viernheim gäbe, stellte sich allerdings heraus, daß es eine Straße mit diesem Namen nicht existiert. Ich war darüber so enttäuscht, daß ich bis dato keinen weiteren Versuch startete.
Wie Lischka habe auch
ich ab und zu das Gefühl, wenn ich über eine Landschaft hinweg fliege,
daß diese sehr real, alltäglich wirkt und weniger 'traumhaft'. Ich
habe auch eine, in der Art, ähnliche Erfahrung gemacht, wie Lischka.
Ich flog in einer ländliche
Gegend und erblickte unter mir ein altertümlich- wirkendes Volksfest. Ich
landete und fragte einen älteren Mann, wo ich mich befände. Daraufhin
erwiderte er, daß ich mich hier im 'Bergischen Land' befände.
Ich habe niemals zuvor (bewußt) von diesem Landstrich gehört, diesen
allerdings später auf einer Landkarte gefunden.
Es gab noch einige, wenige weitere solcher Erlebnisse, die mich stutzig machten.
Natürlich habe ich im Laufe der Zeit auch sehr persönliche Erfahrungen gemacht, auf welche ich hier nicht weiter eingehen möchte. LDs und OOBEs sind in jedem Fall auch sehr erfolgreich darin, einem den Spiegel vorzuhalten und zum Nachdenken zu bringen. So nehmen auch die 'Traumwesen' in dieser Beziehung kein Blatt vor den Mund und sind manchmal unangenehm direkt.
Ein weiterer nicht zu unterschätzender
Faktor ist die Sexualität. Manchmal ist es sehr schwierig, sich vor lauter
'Lust' nicht gleich mit der Nächstbesten einzulassen, die einem begegnet.
Diese Tatsache wird in der Regel diskret verschwiegen und nur selten kann darüber
gelesen werden. Es aber ist nun einmal so, und übt auch einen nicht zu
unterschätzenden Reiz aus.
Mit etwas Erfahrung lassen sich
durchaus auch sexuelle 'Wunschträume' verwirklichen, wobei man stets auf Überraschungen
gefaßt sein sollte.
Durch meine Träume sind mir
einige Dinge erst bewußt geworden. So meine ich am Tage zum Beispiel, daß
mich frühere Erlebnisse, Erfahrungen Heute nicht mehr tangieren können.
Nachts allerdings, sind diese Dinge wieder so aktuell wie früher und ich
beschäftige mich mit ihnen.
Mir ist klar geworden, daß
ich Heute die Summe aus all meinen Erlebnissen und Erfahrungen bin. Es ist blauäugig
zu meinen, daß einem frühere Erlebnisse Heute nichts mehr angehen und
man über dessen steht.
Ich komme jetzt nicht an der Tatsache vorbei, noch einige Sätze über meine 'Methode' zu schreiben, denn erfahrungsgemäß ist es das, was stets am meisten interessiert.
Wer sich für die Außerkörperlichkeit
und das bewußte Träumen wirklich interessiert und sich nicht vor Mißerfolgen
fürchtet, dem gebe ich den Rat, eines oder besser gleich mehrere der, im
ersten Teil, erwähnten
Bücher zu lesen.
Aus meiner bisherigen Erfahrung
kann ich sagen, daß vor allem die Motivation und - ebenso wichtig - die
Konzentration der Schlüssel zum Erfolg sind. Viele (aufwendige) Techniken
lenken ab, denn das eigentliche Ziel besteht immer darin, körperlich
einzuschlafen und dabei eben bewußt zu bleiben. Wie das letztlich erreicht
wird, spielt keine Rolle. Es ist aber in erster Linie und vor allem eine Frage
der Konzentration und der Aufmerksamkeit und weniger einer Technik.
Wer sich abends ins Bett begibt
und sich ein paar Mal sagt: "Heute Nacht habe ich eine außerkörperliche
Erfahrung" - und sich dann am nächsten Morgen ärgert, weil nichts
passiert ist, aber das am nächsten Abend wieder so handhabt - dem kann ich
versprechen, daß er es damit nicht weit bringen wird.
Genauso wenig wie jemand, der
seine Hoffnungen an bestimmte CDs knüpft, sie sich vor dem Schlafengehen
anhört - und meint, alleine durch deren Hilfe den Körper zu verlassen.
Diese Leute machen sich eindeutig etwas vor, denn es gehört schon sehr viel
mehr Motivation dazu.
Ich halte auch von den diversen
technischen Hilfsmitteln nicht viel, vor allem nicht, wenn an sie alle
Erwartungen geknüpft werden.
Aber so muß jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln und ich bin mir durchaus der Tatsache bewußt, daß anfangs, was das betrifft, nicht auf mich gehört wird. Das hätte ich früher auch nicht.
Wer wirklich in der Lage sein möchte, mit seinen Träumen und insbesondere in seinen Träumen zu 'arbeiten', der muß es lernen, die Anzahl der Klarträume mit der Zeit zu mehren und deren Dauer kontinuierlich zu steigern. Das wird aber nur derjenige erreichen, die sich stets neu motiviert und nicht aufhört, sich um deren zu bemühen.
Ich persönlich habe mich niemals mit nur einem Klartraum pro Woche zufrieden gegeben, denn mein Ziel bestand immer darin, in allen meinen Träumen bewußt zu sein. Wovon ich noch weit entfernt bin. Hätte ich nur selten bewußte Träume, dann wären sie mir nicht so vertraut, wie sie es mittlerweile sind und ich könnte nicht in dieser Form darüber schreiben.
Es ist einfach und bequem darüber nur zu lesen und zu philosophieren, trotzdem sollte stets die eigene Praxis in den Vordergrund gestellt werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß je mehr ich mich theoretisch damit beschäftigte, desto weniger war ich Nachts motiviert und desto weniger passierte folglich auch. Das gilt heute immer noch.
Deshalb ist es von absoluter Wichtigkeit, daß diesbezüglich jeder seine eigenen Erfahrungen sammelt und man sich nicht auf das verläßt, was andere irgendwo geschrieben oder erzählt haben. Es gibt bezeichnender Weise gerade was die Außerkörperlichkeit betrifft, leider sehr viele Wichtigtuer und Scharlatane.
Ich hoffe, daß meine
Artikel dazu ermutigen, denn das ist meine eigentliche Intention und der Grund
dafür, warum ich mir diese Mühe mache.
Literatur:
'Sleeping, Dreaming, and Dying', by the 14th Dalai Lama; Wisdom Publications. 1997
'Dream Yoga and the Practice of Natural Light', by Namkhai Norbu; Snow Lion. 1992
'The Tibetan Yogas of Dream and Sleep', by Tenzin Wangyal Rinpoche; Snow Lion. 1998
'Nyingma Teachings on Dream
Yoga, Meditation, and Transformation', by Venerable Gyatrul Rinpoche; Snow Lion.
1993
>> Der gegorene Wein ist
ein Bettler, der uns anfleht selbst zu gären.
Der Aufruhr im Himmel ist ein
Bettler, der um unser Bewußtsein fleht.
Der Wein war trunken von uns,
nicht wir von ihm.
Der Körper entstand durch
uns, nicht wir durch ihn.
Wir sind wie die Bienen und
unser Körper ist wie die Honigwabe;
Zelle um Zelle haben wir ihn
erschaffen, wie Wachs. <<
- RUMI aus der mathwani -